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Absturz von Flugstaffel-Jet: Lauras Vater spricht über vergeblichen Rettungsversuch

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Absturz von Flugstaffel-JetLauras Vater spricht über vergeblichen Rettungsversuch

Das Auto von Familie Origliasso wurde von einem glühenden Teil eines Flugzeugs getroffen. Der Familienvater versuchte bis zum Schluss, seine fünfjährige Tochter zu befreien – vergebens.

Karin Leuthold
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Karin Leuthold

Ein Clip zeigt, wie das Flugzeug abstürzt und in Flammen aufgeht. Der Pilot konnte sich in letzter Sekunde retten.

20 Minuten

Paolo Origliasso steht unter Schock. «Was habe ich falsch gemacht? Was hätte ich sonst noch tun können? Was?», fragt er sich. Seine kleine Laura ist tot. Das Kind starb, nachdem ein Flugzeug des Typs MB-339 der italienischen Militär-Kunstflugstaffel «Frecce Tricolori» kurz nach dem Start abstürzte und ein herunterfallendes Flugzeugteil das Auto von Familie Origliasso wie ein Feuerball traf. 

«Ich habe einen lauten Knall gehört, danach ist unser Auto in Brand geraten», erzählt der 49-jährige Familienvater den italienischen Ermittlern und Ermittlerinnen. Er wollte seine fünfjährige Tochter aus ihrem Sitz rechtzeitig befreien – vergebens. «Ich habe es bis zum Schluss versucht, aber es gelang mir nicht», sagt er mit verlorenem Blick. «Wir konnten nichts tun, die Flammen waren überall.» Nach der Tragödie blieb er zwei Stunden beim Körper seiner Tochter, bis Sanitäter ihn ins Krankenhaus bringen konnten.

Was ist passiert?

Ein Flugzeug der italienischen Militär-Kunstflugstaffel ist am Samstagnachmittag bei einem Test in Turin abgestürzt. Der Pilot konnte sich mit seinem Fallschirm retten. Laura Origliasso, die mit ihrer Familie auf der Landebahn die Tests der Kunstflugstaffel beobachtete, starb wegen der Flammen nach dem Absturz der Maschine.

Die anderen Flugzeuge der «Frecce Tricolori» landeten sicher auf dem Luftwaffenstützpunkt Collegno. Die am Sonntag in Turin geplante Vorführung der «Frecce Tricolori» anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Luftwaffe wurde abgesagt. 

Lauras zwölfjähriger Bruder befindet sich auf der Intensivstation des Krankenhauses Regina Margherita. Wie «Corriere della Sera» berichtet, sei der Junge außer Lebensgefahr. Die Verbrennungen, die er nach dem Unglück erlitten hat, werden ständig behandelt. Zudem wird er von Psychologen überwacht.

Die Mutter der Kinder, Veronica Vernetto, befindet sich ebenfalls mit Verbrennungen im Krankenhaus, in der Abteilung für plastische Chirurgie. Auch der Familienvater hat Verbrennungen an 30 Prozent seines Körpers erlitten.

In der Nachbarschaft Origliasso ist die Trauer um die kleine Laura groß. «Was müssen wir noch ertragen?», sagt die Großmutter des Kindes unter Tränen. «Es war ein fröhliches Mädchen, das wusste, wie man mit anderen Kindern umgeht», sagt der örtliche Pfarrer während eines Gebets in Gedenken an Laura.

Die Besitzerin einer nahegelegenen Bar, wo Veronica Vernetto mit ihrer Tochter oft Glace kaufte, erinnert sich: «Sie liebte Orangenglace am Stiel. Wenn ich ihr ein Kompliment machte, wurde sie rot und lächelte.»

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